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Schlaf - aktuell nur ein notwendiges Übel

Wer hier ab und an auf die Zeiten bei den Blogeinträgen achtet wird gesehn haben, dass ich eher ein nachtaktiver Mensch bin. Die letzten fünf Einträge hab ich um 1:59 Uhr, 23:09 Uhr, 1:23 Uhr, 2:18 Uhr und 1:21 Uhr fertiggestellt. Das ist im Grunde nur die halbe Wahrheit. Ich habe das Glück (noch?) mit verhältnismäßig wenig Schlaf auszukommen. Sechs Stunden reichen mir, wenn's nötig ist komm' ich auch mit weniger aus.

Wenn ich nicht schlafen müsste um dauerhaft aktiv bleiben zu können, ich würde auch drauf verzichten. Jeden Tag versuche ich irgendwie soviel rauszuholen wie es geht. Der Schlaf stört eigentlich nur. Soviel was ich eigentlich besseres anfangen könnte mit meiner Zeit, lieber damit anfangen würde.
Soviel Musik, die ich noch nicht gehört hab und die ich mir näher bringen will, Projekte die mir im Kopf rumschwirren, aktuell liegen hier drei (Fach)Bücher rum, die ich unbedingt lesen will, ganz zu schweigen von den diversen Büchern in meinem Regal, für die ich mir gerne mal die Zeit nehmen würde. Ja, auch das Bloggen hier ist etwas, zu dem ich meist erst zu später Stunde komme, wie ihr ja seht.

Selbstverständlich, am Wochenende schlafe ich auch mal aus, sieben Stunden, acht Stunden sogar - je nachdem wie lange die Nacht ging. Aber wenn ich dann Sonntagsmorgens um 14:30 Uhr aus dem Schlafzimmer strumple auf dem Weg zur Kaffeemaschine, wurmt es mich schonwieder ein bisschen, bereits so viel vom Tag verpasst zu haben. Da hat man einen ganzen Tag frei und was macht man? Bis mittags verschlafen.

Gregor hat mir mal erzählt, man könnte seinen Schlaf so konditionieren, dass man weniger Schlaf benötigt und sich danach trotzdem voll ausgeruht fühlt, ohne dass es gesundheitsschädlich ist. Die magische Grenze des Ausreizbaren liegt hier wohl bei 5,5 Stunden. Mal schauen, vielleicht wäre das eine Option für mich.

Wer mich persönlich kennt wird sich jetzt vielleicht fragen "Wie? Was? Jeden Tag so viel machen wie es geht? Der ist doch immer so ruhig, entspannt und lässt sich nicht stressen?!". Da habt ihr Recht, das ist mir auch sehr wichtig und um mir eben diesen "Luxus" gönnen zu können nutze ich jegliche restliche Zeit so viel aus wie nur möglich.

So langsam verschiebt sich mein Schlafrythmus aber immer mehr nach Hinten. Ging ich früher zwischen 0 und 1 Uhr zur Ruhe ist es derzeit eher irgendwo zwischen 1 und 3 Uhr. Müsste ich dieser Tatsache eine Bedeutung zumessen würde ich sagen, es ist die Ruhe nachts, die ich so schätze. Den ganzen Tag über ist viel los, es kommen Emails rein, das Telefon klingelt, Kollegen kommen ins Büro und wollen etwas. Auch ein Grund weshalb ich in stressigen Zeiten sehr gerne früh morgens zur Arbeit gehe oder abends länger bleibe: man hat eine gewisse Zeit der Ruhe um sich auf etwas zu konzentrieren.

Aber der Schlaf hat auch seine Daseinsberechtigung. Wie schön ist es im Frühling bei geöffnetem Fenster an einem freien Tag einfach nur im Bett zu dösen, während leise im Hintergrund das Radio mit guter Musik vor sich hin dudelt? Oder wie wohltuend nach einem harten Tag Arbeit, zwangspausiert wegen einer überanstrengungsbedingten Denkblockade, einfach nur ins Bett zu fallen und am nächsten Morgen mit neuer Kraft und der zündenden Idee auf zu wachen? Vollkommen unbezahlbar!

So sehr mich auch stört wieviele Stunden der Schlaf mir von den theoretisch maximal 24 wegnimmt, weis ich doch, dass ich schon nach wenigen Tagen ohne Schlaf zu überhaupt nichts mehr in der Lage wäre.
"notwendiges Übel" hab ich eingangs geschrieben. Eigentlich müsste ich nach dem Verlauf meines Gedankengangs mich nun selbst korrigieren, aber es spiegelt eben so schön die Entwicklung wieder. "Notwendig" ist der Schlaf, ja. Ein Übel? Keineswegs, es hat eben alles seine Vor- und Nachteile. Entspannt euch. :)