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Das Leben mit der Technik - ein normaler Tag in 5 Jahren?

Morgens, mein Wecker klingelt und begrüßt mich mit einem meiner Lieblingslieder. Auf dem Display werden mir die für heute anliegenden Termine angezeigt. Dazu auch das für die jeweiligen Orte prognostizierte Wetter, wonach ich an diesem Tag meine Kleidung angemessen auswählen werde.
Nachdem ich mich nun aufgerafft habe und wirklich aufgestanden bin schlendere ich ins Bad. Meine Wecker-Station hat dies mittels eines Sensors registriert und es an die Küchengeräte gemeldet. Der Kaffee fängt an durchzulaufen und der Backofen springt an. Die Aufbackbrötchen habe ich natürlich selbst am Vorabend dort schon hinterlegt. Während des Frühstücks lese ich Nachrichten und schaue schonmal nach meinen Emails.
Mein Smartphone nutzt derweil den Leerlauf und berechnet schonmal, mit der integrierten Navigationssoftware, anhand meines ersten Termins im Kalender für heute und mit aktuell aus dem Web geladenen Verkehrsinfos, meine Fahrzeit. Ich trödle etwas, weil ich bei einer Meldung hängen geblieben bin, daher warnt mein Smartphone mich, dass ich in spätestens fünf Minuten los muss, wenn ich pünktlich beim Termin sein will. Die Strecke dauert heute etwas länger, wie die Berechnung ergeben hat: Es gibt eine Baustelle, weshalb ich einen Umweg fahren muss.
Ich beeile mich nun, schnappe mir alles was ich brauche und gehe einfach mit meinem Schlüssel aus der Wohnung. Ein RFID-Chip im Schlüssel sorgt beim Verlassen der Wohnung dafür, dass alle nicht benötigten Geräte ausgeschaltet werden und die Heizung etwas herunterfährt.

Während der Autofahrt bekomme ich einen Anruf, es geht um einen neuen Termin am nächsten Tag. Mein Smartphone meldet sich nach Ende des Gespräches. Es hat ein Schlagwort für einen Termin erkannt und eine Datums- sowie Uhrzeitnennung und fragt mich nun, ob die erkannten Daten korrekt sind und sie gleich in meinen Kalender eingetragen werden sollen, ich bestätige mit Spracheingabe.
Das Navi lotst mich zum nächstgelegenen freien Parkplatz bei meinem Termin. Es ist mit dem städtischen Verkehrssystem verbunden und konnte während meiner Fahrt darüber abfragen wo noch Parkplätze frei sind, ihn reservieren und wenn ich ihn wieder verlasse wird automatisch entsprechend meiner Verweildauer bezahlt.
Beim Termin greife ich auf alle relevanten Daten über das Internet zu, welches inzwischen flächendeckend mit sehr guter Anbindung verfügbar ist.

Zur Mittagspause schlägt mein Smartphone mir Restaurants in der Nähe meines Standortes vor unter Berücksichtigung meines nächsten Termins. Während ich aufs Essen warte hat mich via Bluetooth eine Littfaßsäule auf meinem Smartphone kontaktiert und präsentiert ihre Inhalte. Unter anderem dabei ein Theaterstück was mich interessiert, ich bestelle Karten vor und bekomme zur Mailbestätigung mit den digitalen Eintrittskarten eine Datei für meinen Kalender: sie beinhaltet neben den Infos zur Uhrzeit und dem Tag der Aufführung auch GPS-Koordinaten zum Ort und eine Service-Telefonnummer für Rückfragen. Die Daten fügen sich nach Bestätigung automatisch im Kalender ein.
Nach dem Essen lese ich kurz den QR-Code auf der Speisekarte mit dem Link zum Bewertungsportal ein, bevor ich gehe. Die Bewertung nehme ich dann später abends in Ruhe vor.

Kurz bevor ich Feierabend mache weise ich meinen Medienreceiver zuhause noch übers Internet an einen Film für den Abend herunterzuladen. Danach mache ich mich auf den Weg nach Hause. Der GPS-Chip erkennt die Fahrt nach Hause und weist die Heizung schonmal an, wieder etwas hochzufahren. Daheim angekommen möchte ich mir noch fix zum Film schauen etwas zu essen kochen. Ich fotografiere den Inhalt meines Kühlschranks, eine Software erkennt den Inhalt, gleicht ihn mit einer Datenbank für Rezepte ab und schlägt mir vor, was ich daraus nun kochen könnte. Ich filtere noch nach einfachen Kochrezepten und kurzer Zubereitungszeit und mache mich dann ans Werk.

Nach dem Essen und dem Film lese ich noch etwas auf dem Sofa. Es ist grade Mitternacht, da springt mein Smartphone an und erinnert mich, dass Susi in einer Woche Geburtstag hat und wie alt sie wird. Dazu zeigt es mir ihre von ihr im Web gepflegte Geburtstagswunschliste und bietet mir an, davon etwas zu bestellen. Ich entscheide mich für ein schönes Buch, lasse es aber zu mir liefern, weil Susi erst zwei Wochen später feiert und ich ihr das Geschenk dann erst persönlich geben möchte.

Ich lese noch etwas weiter und gehe dann nach kurzem Abstecher ins Bad schlafen. Um das Raumlicht brauche ich mich nicht zu kümmern, das geht automatisch an, wenn ich irgendwo hineinkomme und wenn ich eine Minute nach Verlassen des Raumes nicht wiederkomme geht es automatisch wieder aus. Nachdem ich im Schlafzimmer bin und auch die Nachttischlampe ausgeschaltet habe fährt die Heizung runter bis zum nächsten Morgen.

Ich schlafe ein - nach einem ganz normalen Tag im Jahre 2014?