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Voice Data Revolution in Africa - UXcamp Europe 2010 #uxce10

Martin Storey war in Uganda und Ghana mit der Kamera unterwegs um die Entwicklung der neuen Medien in Afrika zu dokumentieren. Der Einstieg lief über ein paar allgemeine Daten zu den Ländern (wieviel Prozent beispielsweise überhaupt mit Elektrizität versorgt sind).
Es gibt zig Computer-Läden in den größeren Städten, sogar iPads wurden dort früher ausgeliefert als in Europa. Bei den Computerläden läuft es meist so, dass sie containerweise Computerteile in China bei Auktionen ersteigern ohne den genauen Inhalt zu kennen - so lässt sich viel zu relativ geringem Preis erwerben. Damit wird dann recycelt und neu zusammengebaut.

Bei den Handys sieht es schon anders aus. Entweder es handelt sich um gebrauchte Ware oder um Kopien aus Asien. Die am weitesten verbreitete Marke ist Nokia. Interessant ist, dass Radio-Empfang in Mobilgeräten in Afrika ein gern gesehenes Feature ist.
Im Prinzip hat jeder in den Städten Afrikas ein Handy, doch 40% der Besitzer sind ohne Guthaben. Da wird dann versucht beim anderen nur kurz anzuklingeln, sodass dieser dann zurückruft.

Die Netzbetreiber haben ein interessantes Konzept zur gleichmäßigen Auslastung ihrer Netze. Auf dem Handy-Display werden spezielle Angebote angezeigt, wenn man günstiger telefonieren kann. Zu beispielsweise eher schwachen Auslastungszeiten steht auf dem Display dann "70%", was bedeutet, dass nur 70% des üblichen Preises bezahlt werden müssen - was bei den Nutzern natürlich ein gern gesehenes Angebot darstellt.

Vodafone fährt anscheinend eine recht groß angelegte Werbekampagne um den Leuten im Gedächtnis zu bleiben, so zahlen sie hauseigentümern Geld, wenn diese ihr Haus in Vodafone-rot streichen und das Logo mit aufnehmen, was dafür gesorgt hat, dass manche Viertel regelrecht in rot getaucht waren.

Da in Afrika kaum unterirdische Kabel verlegt sind, kann man die Netztürme dort nicht mit unseren vergleichen. An den Türmen in Afrika sind auch noch Parabolantennen angebracht, die über viele Kilometer Daten austauschen, weshalb die Türme sehr groß sind. Gegen Stromausfall - der nicht selten ist - sind die Netzbetreiber auch gewappnet. Es gibt Notstromagregate, die im Falle eines Stromausfalls anspringen und so dafür sorgen, dass das Mobilnetz weiterhin funktioniert.
Privat nutzt man entweder Internetcafes für den Internetzugang oder 3G-Sticks, die allerdings eher teuer sind und sich nur die reicheren Leute leisten können.

Martin ganze Exkursion war dauerhaft natürlich begleitet von sehr schönen Bildern aus dem jeweiligen Land und der aktuellen Thematik, zu der er uns gerade etwas erzählte.

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Dieser Artikel gehört zu einer Serie über das UXcamp Europe 2010 in Berlin.

UXcamp Europe 2010 in Berlin
Mobile UX
Resurrecting UI Prototypes
Next Generation User Interaction
The psychology of creativity
Voice Data Revolution in Africa
The future of Interface Design
Emotional Webdesign - Make the User smile
What did HTML5 ever do for users anyway?
ALOHA
E-Service