Freundlichkeit bringts

Klar, wenn ich einkaufe will ich, dass die Waren oder die Dienstleistung auch gut ist. Aber wenn ich die Auswahl habe macht die Belegschaft den Unterschied, wo ich hingehe.

Es gibt hier beispielsweise einen Bäcker im Rewe bei mir um die Ecke. Der Bäcker gehört nicht zum Rewe, ist aber vorne im Gebäude drin. Rewe selbst hat auch eine kleine Backwaren-Ecke, wo ich im Prinzip genauso bekomme, was ich brauche. Diese Bäcker-Filiale hat zu ihrem Pech leider nur unfreundliche Angestellte und eine ist ganz besonders schlimm. Früher brachte sie kein Danke und Bitte über die Lippen, mittlerweile schon, aber der Ton macht die Musik und der sagt "Verpiss dich, ich will meine Ruhe". Nun gibt es aber eine rühmliche Ausnahme, nämlich eine einzige sehr freundliche Angestellte dort. Die kennt Danke und Bitte, wünscht einen schönen Feierabend und Guten Morgen und liegt ein belegtes Brötchen schon länger in der Auslage gibt sie es günstiger raus. Wenn ich also mal Brötchen oder ein Brot brauche schaue ich erst, wer gerade beim Bäcker Dienst hat und ist dort nicht die eine freundliche Dame laufe ich direkt weiter in den Rewe.

Nächstes Beispiel ist mein Standard Kaffee-Dealer: World Coffee vorne links im Hauptbahnhof. Ich gehe dort immer morgens nach dem Sport hin bevor ich ins Büro fahre, laufe dort also so 2-3 Mal die Woche auf. Etwa die halbe Belegschaft dort kennt mich mittlerweile und 3-4 Leute wissen was ich trinke. Dort gibt es auch immer solche Bonuskarten, bei jedem gekauften Kaffee gibts einen Stempel und nach 7 Stempeln gibts einen mittleren Kaffee gratis. In einem Jahr hab ich davon vielleicht drei Stück mal eingelöst, ich vergesse nämlich immer mir Stempel geben zu lassen (wobei mir einfällt: heute morgen auch wieder vergessen...). Wie dem auch sei, letzte Woche wurde ich gefragt ob ich wieder so eine Karte haben will und ich verneinte, weil ich ja eh immer vergesse die abstempeln zu lassen. Am nächsten Tag reichte mir die nette junge Frau zu meinem Kaffee eine komplett abgestempelte Bonuskarte.
Die Leute sind nett und dazu dann noch solche netten Gesten: da geht man einfach gerne hin.

Tja dann gibt es leider auch die Negativ-Beispiele, wie sie Micha gerade mit der üstra erlebt hat. Das Problem dabei: öffentliche Nahverkehrsbetriebe gibt es meist nur einmal in der Stadt und dann kann man nicht "zur Strafe" den Anbieter wechseln.

Aber glücklicherweise gilt im Internet der Grundsatz von den Service-Folgen genauso wie im nicht-digitalen Leben: Gute Erfahrungen erzählt man 2-3 Leuten, jedoch von schlechten Erfahrungen berichtet man 10 Leuten. Nur dass im Internet die Zahlen noch etwas höher sind.