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Equilibrium

Der 3. Weltkrieg ist vorbei, es beginnt der Neuanfang mit dem Aufbau einer neuen Stadt. Um einen 4. Weltkrieg von vornherein zu verhindern werden menschliche Gefühle mittels eines regelmäßig einzunehmenden Elixiers unterdrückt. Die Abteilung „Tetragrammaton“, welche dem "Vater" dient, wird ins Leben gerufen, damit Aufständische und im Untergrund agierende bekämpft werden können. Besonders effektiv arbeitet der Protagonist Preston, der sogar soweit geht, seinen eigenen Partner zu exekutieren, als er diesen erwischt, wie er das Buch eines Dichters ließt. Ein Wandel vollzieht sich in Prestons Leben, als ihm eine Fiole des Elixiers herunterfällt und zerbricht, wodurch er einen ersten Kontakt zu Gefühlen herstellt und sich die Sichtweise auf das Leben und seine Tätigkeit ändert.

Der Film hat eine mitreißende und interessante Geschichte mit einigen Wendungen. Tetragrammaton wird negativ und monoton, verdeutlicht durch einheitliches Auftreten in grauer Kleidung, dargestellt. Hingegen die Menschen im Untergrund als farbenfroh gekleidete Individualisten auftreten.

Im Film werden viele Parallelen zwischen der Tetragrammaton bzw. der übergeordneten Institution und der Kirche im Mittelalter gezogen, sie wird allerdings in dem Licht betrachtet, wie wir heutzutage auf die damaligen Geschehnisse blicken. Die Parallelen sind besonders deutlich in der Reinigung von den Aufständischen durch Verbrennung, der Betitelung der Tetragrammaton-Angestellten als „Kleriker“ und besonder der "Herr" als oberster Herrscher.

Außerdem werden durch das totalitäre System und Anspielungen in Flaggen und Bauten auf das Nazi-Regime mit eingebracht. Die offensichtliche Botschaft des Filmes, dass der Mensch ohne Gefühle kein Mensch mehr ist bzw. durch die künstliche Unterdrückung das Böse nicht vollständig eingestampft werden kann, kommt problemlos beim Zuschauer an. Die unterschwellige Kritik an der Kirche und totalitären Systemen wird ebenfalls als Instrument zur Gut-Böse-Unterscheidung benutzt.

Der Film gefällt mir im Grunde ganz gut, er ist unterhaltsam und bietet viele Möglichkeiten zur Interpretation, allerdings stört mich manchmal übertriebene Gewalt und einige unlogische Eigenschaften der Tetragrammaton, alles in allem jedoch ein Film, den man sich mal ansehen kann, wenn einen Action, eine hintergründige Geschichte und Botschaft interessieren.