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The Bank

Ich stieß auf den mir bis dato unbekannten Film "The Bank", als er ca. im Winter 2005 der Zeitschrift "Der Aktionär" beilag. Recht unvoreingenommen sah ich ihn mir zeitnah an, der Vorteil: wo keine Erwartungen sind kann man auch nicht enttäuscht werden.

Zum Inhalt: Der studierte Wirtschaftsinformatiker Jim Doyle hat unter Zuhilfenahme verschiedenster mathematischer Techniken ein System entwickelt, mit dem sich Kursverläufe der Börse vorhersagen lassen. Bisher ist dieses System allerdings nur Theorie, er nennt sein darauf basierendes Computerprogramm B.T.S.E. (gesprochen "Betsie"). Er wird vorstellig beim Manager der Centabank, dem ehrgeizigen Simon O´Reilly, welcher kürzlich die Aufgabe bekommen hat, den Gewinn der Bank zum Vorjahr um weitere 20% zu steigern. Im Vorjahr hatte er den Gewinn durch enorme Filialschließungen und Entlassungen ebenfalls schonmal gesteigert, was er nun noch besser wiederholen soll. Da kommt ihm Jim Doyle mit seiner Idee grade recht, welcher sein System eigentlich geschaffen hat, um Kleinanleger vor schlimmen Verlusten und somit auch Existensverlusten zu bewaren. O´Reilly engagiert ihn, stellt ihm ein High-End Computersystem und ein Team zur Verfügung um seine Arbeit in die Tat um zu setzen und natürlich um damit für die Bank viel Gewinn zu machen.

Nach dem ersten Probelauf, bei dem gleich real mit 10 Millionen Dollar gehandelt wird, kommt unterm Strich ein Gewinn von 900000 Dollar heraus; ein guter Anfang. Nach einigen Optimierungen läuft das System perfekt und gibt den Kurs 100%ig richtig wieder. Der große Reibach für die Bank soll bei einem vom System vorhergesagten Börsencrash in 2 Wochen gemacht werden, bei dem sich der Wert der Bank um das zehnfache erhöhen soll.

Parallel zum Handlungsstrang um Jim Doyle zeigt der Film noch das Schicksal der Familie Davis, welche ihr Geschäft verloren hat, weil sie von der Bank nicht über die Risiken einer Auslandsanleihe aufgeklärt wurde und nun gegen die Bank vor Gericht ziehen will. Erst gegen Ende kommen die beiden Handlungen zusammen.

Der Film hat mir sehr gut gefallen. Er gibt einen Einblick in die skrupellose Wirtschaftswelt, bei der ein Unternehmen nur noch nach Ihrem Gewinn bewertet wird, der stetig steigen muss. Der Charakter des Managers Simon O´Reilly gibt dies sehr gut wider. Dass dabei die "kleinen Leute" unter die Räder kommen wird im Film auch nicht verschwiegen, so ist es auf keinen Fall ein blauäugiger Film, sondern ein sich –wie ich finde– nah´ an der Realität bewegender. In ein paar Szenen wird auch noch die Macht der Banken dargestellt, welche zweifellos mit den Jahren immer größer geworden ist. Ohne zu viel der Handlung preisgeben zu wollen, kann ich sagen, dass es ein sehenswerter Film ist, mit einem doch überraschenden, fatalen Ende, doch für wen... sehen Sie selbst!